Über die Combe Sambine zur Forêt du Massacre

Die Tagesstrecken auf dieser Tour sind etwas kürzer ausgefallen - nicht mal ganz 40 km am 1. Tag, etwas länger am 2. Tag, doch hier verbunden mit einer langen Abfahrt. Dafür sind ein paar happige Steigungen zu überwinden. - Die Tour findet in einem Naturschutzgebiet statt, dem Parc naturel régional du Haut-Jura, und der lockt Wanderfreundinnen und -freunde an. So sind es auch in erster Linie Wanderwege, die wir im bewaldeten, hügeligen Gelände befahren, worauf die zahlreichen (weissen) Wegweiser hinweisen. Da die Wanderwege  geteert sind, eignen sie sich auch ausgezeichnet für unsere Bedürfnisse - natürlich mit der gebührenden Rücksicht auf die Wandernden!

Am 1. Tag begeben wir uns vom kleinen Bahnhof des Grenzortes La Cure aus zum Zoll, überqueren die Grenze nach Frankreich und wählen am kurz darauf folgenden grossen Kreisel die Strasse Richtung Prémanon. Dort angelangt, beginnt bald die Steigung im Wald, fast 2 km hinauf auf 1270 m ü. M., zum Mont Fier mit seinem weiten Ausblick über den Hochjura. Die Abfahrt durch die Combe Sambine ist lang und schön - eine Entschädigung für die vorangegangene Anstrengung.
Kurz vor dem Weiler Haut-Crêt wird die Strasse etwas breiter und verkehrsreicher, aber auch angenehmer zu befahren. Der Strassenabschnitt nach Lamoura führt durch Wälder und entlang typischen Juraweiden. Dieses Landschaftsbild bleibt auf der Weiterfahrt (über Lajoux und das Gemeindegebiet von Les Molunes) erhalten, bis zum allein stehenden und ruhig gelegenen Hotel (in der Nähe von Les Moussières). - Und falls die Zeit noch reicht und die Müdigkeit nicht allzu gross ist, lohnt sich am gleichen Tag noch der Ausflug zur Roche Blanche, einem ca. 4 km weit entfernten Aussichtspunkt.

Auch am 2. Tag stellen sich Anhöhen in den Weg: Die erste befindet sich gleich am Anfang der Tagesstrecke (vor Le Manon), und die zweite - anstrengendere - trägt den Namen Forêt du Massacre. Das klingt furchtbar, braucht uns aber nicht zu erschrecken. Der Name geht auf ein Gemetzel im 16. Jh. zurück, bei dem 600 italienische Söldner des französischen Königs François I. von Truppen des Herzogs von Savoyen in das Waldgebiet der Forêt zurückgedrängt und dort vollständig aufgerieben wurden. Die Bewohnenden des Gebiets waren so erschüttert, dass sie ihm den Namen Wald des Massakers gaben. Doch der Name steht vollständig im Widerspruch zur Ruhe, zu den landschaftlichen Schönheiten und den herrlichen Ausblicken, die hier oben zu geniessen sind.

Und erneut werden wir mit einer längeren Abfahrt belohnt. Danach führt die Strecke mit einem kurzen Auf und Ab nach La Cure, das wir ja bereits kennen. Von dort steigt die Strasse - etwas verkehrsreicher - kurz zum Pass von La Givrine hoch - doch dann ist fertig mit Anstrengung, denn jetzt folgt eine ausgedehnte, genussreiche, rassige Abfahrt entlang Juraweiden und durch Wälder, vorbei an zahlreichen Ferienhaus-Siedlungen und durch das Touristendorf St-Cergue. Wir bremsen nur, um zwischendurch die Aussicht über das weite Genfersee-Gebiet zu geniessen. Über Trélex gelangen wir schliesslich zum SBB-Bahnhof von Gland.

1.Tag (ca.40 km): La Cure - Prémanon - Haut-Crêt - Lamoura - Lajoux - La Simard (Les Molunes) - Pré Fillet (vor Les Moussières)
            Kartenausschnitt (ev. Klick auf Velo-Piktogramm)

2. Tag (ca. 55 km): Pré Fillet - Le Manon - Lajoux - Forêt du Massacre - Les Jouvencelles - La Cure - La Givrine - St-Cergue - Trélex - Duillier - Gland
            Kartenausschnitt (ev. Klick auf Velo-Piktogramm)

Foto-Impressionen